25. November 2012

Pädagogische Energieverschleuderung

Der Zürcher Sekundarlehrer und ehemalige Zürcher Bildungsrat Hanspeter Amstutz reagiert auf einen Artikel in der NZZaS mit einem Leserbrief.

"Bei vielen Schülern, die sich bereits mit der deutschen Sprache schwertun, hat das parallele Lernen von drei Sprachen ab der 5. Klasse zu einem eigentlichen Lernverdruss geführt. Es ist scon eine Zumutung für die Primarlehrkräfte, dass sie zweimal Kurzfutter zu je zwei Stunden Englisch und Französisch den Schülern verabreichen sollen. Bei dieser geringen Lektionendichte haben Schwächere kaum eine Chance, auf einen grünen Zweig zu kommen. Noch nie wurde in ein Fach derart viel in die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte investiert, wie dies beim Englischen der Fall war. Viele Lehrpersonen haben eindringlich davor gewarnt, dass beim Sprachenlernen die Kräfte der Schüler nicht verzettelt werden sollten. Statt sorgfältig auf die Ressourcen der Kinder und Jugendlichen zu achten, wird ein Sprachenkonzept durchgepaukt, dessen Rahmenbedingungen überhaupt nicht stimmen. Der sprachenlastige Lehrplan führt zu einer pädagogischen Energieverschleuderung und belastet das ganze Schulsystem in hohem Mass. Es ist überfällig, dass flexiblere Lösungen mit weniger starren Lektonen-Tafeln und der Abwahlmöglichkeit einer Fremdsprache endlich zur Sprache kommen." 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen