19. August 2013

Lehrplan 21 bringt keine Harmonisierung

Leserbriefschreiber Hans-Peter Köhli stellt fest, dass die vielbeschworene Harmonisierung gerade beim entscheidenden Punkt der Fremdsprachen nicht verwirklicht wird. 
Nachdem man nun etwa weiss, in welche Stossrichtung der neue Lehrplan 21 gehen wird, dürfte das Thema «Schule und Privatsphäre» wohl einiges zu diskutieren geben (NZZ 13. 8. 13). Viele Eltern aber haben vor allem dann ein Schulproblem, das ihre Privatsphäre erheblich tangiert, wenn sie mit Primarschülern den Kanton wechseln. Der neue Lehrplan, hoffte man, werde nun endlich die Schulpläne auch in Sachen Frühfremdsprachen vereinheitlichen, denn der heutige Zustand, wonach in einigen Deutschschweizer Kantonen mit Französisch, in andern aber mit Englisch begonnen wird, ist für viele Leute Ärgernis Nummer eins.
Leider ist nun aber offenbar nicht vorgesehen, etwas am heutigen Zustand zu ändern. Mit andern Worten: Das für den neuen Lehrplan verantwortliche Gremium hat sich feige um diesen Themenkreis gedrückt, man umging die entscheidende Frage, mit welcher Sprache begonnen werden soll. Trotz feierlichen Harmonisierungsversprechen soll der Sprachensektor also doch nicht vereinheitlicht werden, und mit Recht gibt es deshalb sowohl Fachleute als auch betroffene Eltern, die sich weigern werden, einen Lehrplan zu akzeptieren, welcher in einem der Kernpunkte eben gerade keine Harmonisierung bringt.
Quelle: NZZ, 19.8. von Hans-Peter Köhli

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