27. Dezember 2013

Zweifel an Fremdsprachenkonzept in Luzern

Obwohl die Fremdsprachen nicht Gegenstand der Konsultation zum Lehrplan 21 waren, äusserten Gemeinden, Schulpflegen und Parteien Zweifel an der Umsetzbarkeit von zwei Fremdsprachen an der Primarschule. Dies ausgerechnet in Luzern, wo die PH seit Jahren die Vorzüge des frühen Fremdsprachenunterrichts predigt. 




Grundsätzlich breite Zustimmung zum Lehrplan 21

Lehrplan 21 findet im Kanton Luzern Zustimmung, Neue Luzerner Zeitung, 23.12. 


Luzerner Stellungnahmen zum Lehrplan 21


BILDUNG ⋅ Im Rahmen der Konsultation zum Lehrplan 21 gingen beim Luzerner Bildungs- und Kulturdepartement 189 Stellungnahmen ein. Generell begrüssen die Vernehmlassungspartner die Vereinheit­lichung, kontrovers fallen die Aussagen zum Fremdsprachenunterricht aus.

Dies schreibt das Luzerner Bildungs- und Kulturdepartement (BKD) am Montag in einer Medienmitteilung. Im Juni dieses Jahres hat die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) den Lehrplan 21 zur Konsultation freigegeben. Um den Meinungsbildungsprozess gut abzustützen, hat das BKD im Auftrag des Regierungsrates eine kantonsinterne Vernehmlassung gestartet.
Dazu seien die politischen Parteien, kantonalen Stellen, Personal- und Wirtschaftsverbände, Träger von «Schulen mit Zukunft» sowie alle Gemeinden und Schulpflegen schriftlich eingeladen worden. Zusammen mit dem Lehrplan 21 hätte das BKD auch die Entwürfe der kantonalen Wochenstundentafeln in die Vernehmlassung gegeben, schreibt das Departement weiter.

Grundsätzlich breite Zustimmung

Der neue Lehrplan stosse grundsätzlich auf eine breite Anerkennung, insbesondere die Kompetenzorientierung und die schweizweite Harmonisierung würden eine grossmehrheitliche Zustimmung finden, so das BKD. Lediglich die SVP steht diesen beiden Anliegen kritisch gegenüber.
Insgesamt seien 189 Stellungnahmen zum Lehrplan 21 und zu den Entwürfen der Wochenstundentafeln eingegangen. Kurz gefasst wurden folgende zentrale Punkte zurückgemeldet:
  • Ein gemeinsamer Lehrplan für alle deutsch- und mehrsprachigen Kantone wird als Schritt Richtung Harmonisierung grossmehrheitlich begrüsst.
  • Die stärkere Orientierung an Kompetenzen anstelle von Inhalten wird grossmehrheitlich begrüsst.
  • Viele finden die Anzahl der Kompetenzen zu gross und die Mindestansprüche zu hoch gesetzt. Beides soll nochmals überprüft und angepasst werden.
  • VLG, viele Gemeinden und das Finanzdepartement verlangen, dass die Einführung sowie der Betrieb des Lehrplans 21 kostenneutral umgesetzt werden.
  • In einzelnen Bereichen wird eine stärkere theoretische Ausrichtung befürchtet (z.B. im Fachbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt).
  • Die Mehrheit ist sich einig, dass ICT (Information and Communication Technologies) und Medien wichtig sind. Die Rückmeldungen zur Ausgestaltung waren hingegen widersprüchlich. Vielfach wurde ein eigenes Zeitgefäss oder zumindest eine konsequente Einarbeitung in die Fachbereiche gefordert, während andere die fächerübergreifende Lösung unterstützen.
  • Obwohl die Fremdsprachenfrage nicht Gegenstand der Vernehmlassung war, haben Gemeinden, Schulpflegen, Parteien und Träger von «Schulen mit Zukunft» Zweifel gegenüber «zwei Fremdsprachen in der Primarschule» geäussert. Die Mehrheit findet jedoch, dass diese Frage interkantonal diskutiert und geregelt werden müsse, damit die Harmonisierungsbemühungen nicht untergraben werden.
Die auf die kantonsinterne Vernehmlassung abgestützte Stellungnahme werde bis am 31. Dezember 2013 bei der D-EDK eingereicht. Der Lehrplan werde dann nochmals überarbeitet und voraussichtlich im Herbst 2014 für die Einführung in den Kantonen freigegeben.

Wie es abschliessend heisst, wertet die Dienststelle Volksschulbildung als Nächstes die Stellungnahmen zu den Wochenstundentafeln aus.

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