Was in Fribourg möglich ist, sollte auch in Basel gehen, Bild: Keystone
Kritik an der Lehrerausbildung der Fachhochschule, SRF Regional, 23.1. von Rahel Walser
«Das kann einfach nicht genug sein, das ist doch
offensichtlich», kritisiert SP-Landrat Marc Joset. Er spricht den Anteil der
Fachausbildung der Sek I-Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule (PH) an.
Dieser Anteil liegt beim kritisierten Studiengang bei 35 Prozent. Zu wenig,
meint Marc Joset.
Aus diesem Grund reicht der SP-Politiker einen
parlamentarischen Vorstoss ein. Darin verlangt er, dass die Fachausbildung auf
60 Prozent erhöht wird. In dasselbe Horn bläst Basler CVP-Grossrat Oswald
Inglin: «Wir wollen, dass der Studiengang entsprechend angepasst wird», so
Inglin gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Die Struktur eines Studiengangs verändern, sei
grundsätzlich möglich, sagt Viktor Abt, Leiter des Instituts Sekundarstufe I
und II an der PH. «Aber dann müssten wir den Studiengang um ein bis zwei
Semester verlängern.» Laut Abt müsse man sich dann fragen, ob die
Fachhochschule Nordwestschweiz noch konkurrenzfähig wäre. Denn: Die Ausbildung
die Ausbildung in anderen Kantonen ist kürzer.
Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) mache klare
Vorgaben für den Studiengang: «Von Psychologie über Didaktik oder Pädagogik
müssen wir alles abdecken», so Abt. Da könne man den Anteil der Fachausbildung
nicht beliebig ausdehnen - ausser eben man verlängere das Studium.
Anders sieht dies SP-Grossrat Daniel Goepfert, der
den parlamentarischen Vorstoss ebenfalls unterschrieben hat. «Man versteckt
sich hinter den eidgenössischen Vorgaben. Aber das Beispiel Fribourg zeigt,
dass es geht. Dort macht die Fachausbildung 50 Prozent aus.» Und auch Marc
Joset macht Druck: «Jetzt wird der neue Leistungsauftrag formuliert», sagt
Joset. Und er hofft, dass sein Anliegen berücksichtigt wird.
« Die Pädagogische Hochschule steckt in einem Dilemma »
Viktor Abt
Leiter Institut Sekundarstufe I und II der PH
Leiter Institut Sekundarstufe I und II der PH
Seit die Hochschule 2009 neu aufgestellt wurde, hat
es immer wieder Kritik gehagelt. Zuletzt aus den eigenen Reihen: Dozierende
kritisieren die PH-Leitung. Doch die Ansicht, dass früher alles besser gewesen
sei, sei schwer zu beseitigen, so Viktor Abt: «Es mag sein, dass die
strategische Ausrichtung der Pädagogischen Hochschule zu wenig bekannt ist.».
Die Zahlen würden hingegen für die Neuausrichtung sprechen, die Zahl der Sek
I-Studierenden nehme deutlich zu.
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