Im Aargau entscheiden die Gemeinden über die Integration, Bild: Colourbox
Integrative Schulung: Hui oder Pfui? SRF Regional, 9.5.
Seit einigen Jahren setzt der Kanton Aargau
auf die Integrative Schulung. Über 90 Prozent der Schulen machen freiwillig mit
bei diesem Modell.
Das Prinzip: Kinder mit Lernschwierigkeiten
oder einer Behinderung gehen in die normalen Klassen der Volksschule, werden
aber zusätzlich durch Heilpädagoginnen gefördert.
Vom Modell sollen schwächere Schüler
profitieren. Gleichzeitig sollen Kosten gespart werden gegenüber dem alten
Modell, welches auf Kleinklassen und Sonderschulen setzt.
Kritiker des
Modells betonen jedoch, dass schwächere Schüler durch das System überfordert
und demotiviert würden. Auf der anderen Seite würden normal begabte Kinder
durch die Integrative Schulung benachteiligt. Die Lehrer seien mit dem Modell
überfordert und auch finanziell sei der Gewinn durch die Integrative Schulung
nicht wie erwartet.
Die FDP-Fraktion des Kantonsparlaments
fordert nun eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung zur Integrativen Schulung. Es
soll geklärt werden, ob allenfalls Anpassungen oder ein anderes Modell nicht
besser wären für den Aargau. Dazu soll das Aargauer Modell auch verglichen
werden mit Kantonen, welche keine Integrative Schulung kennen und mit solchen
wie Solothurn oder Bern, die ähnliche Modelle kennen.
Die Aargauer
Regierung zeigt nun Verständnis für diese Anliegen. In einem Bericht will sie
die Integrative Schulung deshalb einem genauen Check unterziehen. Eine
Leistungsüberprüfung sei angebracht.
Die Regierung betont aber auch, dass sie
beispielsweise nicht glaubt, dass normal begabte Schüler im aktuellen Modell zu
kurz kommen. Dies habe nicht zuletzt der Leistungscheck der Kantone Aargau,
Solothurn und der beiden Basel für die dritte Primarstufe gezeigt. Dabei haben
die Aargauer Schüler am besten abgeschnitten.
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