Der Lehrplan 21 ist ein
Ableger von Harmos. Dessen Zielsetzung war ursprünglich, eine Anleitung für die
21 Deutschschweizer Kantone zu entwickeln, in der Annahme, eine harmonisierte
Schullandschaft zu schaffen. Ein aufgeblasener Verwaltungsapparat, der aus EDK,
Regierungsräten, Bildungsräten und angeblichen Experten besteht, hat während
Jahren diesen Plan in geheimer Aktion entwickelt. Die Bürger liess man
offensichtlich absichtlich aussen vor. Das 550-seitige Werk untergräbt die
Funktion des Lehrpersonals, und die Schüler müssen sich neu mit Kompetenzen
herumschlagen. Die neu erfundene Grundlage des Lernens soll demnach sein, den
Schülern Kompetenzen abzuverlangen, und der gute Lehrer hat dabei die Aufgabe,
als Coach zu fungieren.
Die Vernehmlassung zu
diesem Werk hat zwar stattgefunden, diese kam aber mehr als eine Alibiübung
daher. Kritische Stimmen von Lehrern, Lehrerverbänden, Kantonen und Behörden
wurden laut. Der Kanton Baselland hat auf diesen Druck reagiert und die
Rückweisung des Lehrplans an die EDK beschlossen. Im Herbst 2014 kommt die nur
unwesentlich abgespeckte Version trotzdem auf den Tisch.
Das ist die eine Seite
der Medaille, von welcher wir allzu oft lesen können. Es gibt aber bis heute
keine abschliessende Bilanz, was uns dieser ganze Zirkus schweizweit gekostet
hat und noch kosten wird. Ich kann nur fürs Baselbiet sprechen. Hier sind
Kosten zu verbuchen, die sich um 37 Millionen Franken bewegen. Die Kosten auf
Gemeindeebene bewegen sich ebenfalls in Millionenhöhe, da die meisten Gemeinden
plötzlich vom Wahn getroffen sind, sämtliche Schulhäuser einerseits vergoldet
zu sanieren, und andererseits beklagen sie den nötigen Schulraum, den Harmos
bzw. der Lehrplan 21 fordert.
Fazit: Dem Souverän
wurde mit dem Verfassungs-Bildungsartikel 62 einmal mehr eine trügerische
Abstimmungsvorlage unterbreitet, eine Schulharmonisierung zu schaffen, und das
Thema «Kosten» blieb aussen vor. Der Lehrplan 21 ist eine Nachwehe von Harmos
und darf nicht in der Dunkelkammer verabschiedet werden. Die kantonalen
Parlamente müssen ihre politischen Instrumente anwenden und ihre Verantwortung
wahrnehmen, damit der Souverän über dieses Mammutwerk das letzte Wort hat.
Quelle: Nächste Runde für Lehrplan 21, Basler Zeitung 23.5. von Caroline Mall, SVP Landrätin Baselland.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen