25. Mai 2014

Souverän soll über Lehrplan 21 entscheiden können

Der Lehrplan 21 ist ein Ableger von Harmos. Dessen Zielsetzung war ursprünglich, eine Anleitung für die 21 Deutschschweizer Kantone zu entwickeln, in der Annahme, eine harmonisierte Schullandschaft zu schaffen. Ein aufgeblasener Verwaltungsapparat, der aus EDK, Regierungsräten, Bildungsräten und angeblichen Experten besteht, hat während Jahren diesen Plan in geheimer Aktion entwickelt. Die Bürger liess man offensichtlich absichtlich aussen vor. Das 550-seitige Werk untergräbt die Funktion des Lehrpersonals, und die Schüler müssen sich neu mit Kompetenzen herumschlagen. Die neu erfundene Grundlage des Lernens soll demnach sein, den Schülern Kompetenzen abzuverlangen, und der gute Lehrer hat dabei die Aufgabe, als Coach zu fungieren.
Die Vernehmlassung zu diesem Werk hat zwar stattgefunden, diese kam aber mehr als eine Alibiübung daher. Kritische Stimmen von Lehrern, Lehrerverbänden, Kantonen und Behörden wurden laut. Der Kanton Baselland hat auf diesen Druck reagiert und die Rückweisung des Lehrplans an die EDK beschlossen. Im Herbst 2014 kommt die nur unwesentlich abgespeckte Version trotzdem auf den Tisch.
Das ist die eine Seite der Medaille, von welcher wir allzu oft lesen können. Es gibt aber bis heute keine abschliessende Bilanz, was uns dieser ganze Zirkus schweizweit gekostet hat und noch kosten wird. Ich kann nur fürs Baselbiet sprechen. Hier sind Kosten zu verbuchen, die sich um 37 Millionen Franken bewegen. Die Kosten auf Gemeindeebene bewegen sich ebenfalls in Millionenhöhe, da die meisten Gemeinden plötzlich vom Wahn getroffen sind, sämtliche Schulhäuser einerseits vergoldet zu sanieren, und andererseits beklagen sie den nötigen Schulraum, den Harmos bzw. der Lehrplan 21 fordert.

Fazit: Dem Souverän wurde mit dem Verfassungs-Bildungsartikel 62 einmal mehr eine trügerische Abstimmungsvorlage unterbreitet, eine Schulharmonisierung zu schaffen, und das Thema «Kosten» blieb aussen vor. Der Lehrplan 21 ist eine Nachwehe von Harmos und darf nicht in der Dunkelkammer verabschiedet werden. Die kantonalen Parlamente müssen ihre politischen Instrumente anwenden und ihre Verantwortung wahrnehmen, damit der Souverän über dieses Mammutwerk das letzte Wort hat.
Quelle: Nächste Runde für Lehrplan 21, Basler Zeitung 23.5. von Caroline Mall, SVP Landrätin Baselland.

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