In Zürich verfügen Schulen und Kindergärten über WLAN-Sender, die nicht ausgeschaltet werden können. Eltern sind um das Wohl ihrer Kinder besorgt - laut einem Experten zu Recht.
Einfluss von WLAN auf die Gesundheit ist umstritten, Bild: Elaine Thompson
Eltern wehren sich gegen WLAN im Klassenzimmer, 20 Minuten, 19.3.
Das Projekt Kits 3 der Stadt Zürich
wurde 2013 ins Leben gerufen und sieht vor, bis Ende 2016 allen Schülern
kabellosen Internet-Zugriff zu ermöglichen. Mittlerweile sind laut der Wochenzeitungpraktisch alle Schulhäuser
und Kindergärten in der Stadt Zürich mit WLAN ausgerüstet. Das stösst auf
Kritik – vor allem bei den Eltern, die sich in der «Interessengruppe für WLAN
mit Mass in Schulen, Kindergärten und Krippen» organisiert haben.
Insbesondere dass die Sender nicht
ausgeschaltet werden können, löst bei ihnen Unverständnis aus. «Fast in jedem
Klassenzimmer steht ein WLAN-Router, den weder Schüler noch Lehrer abschalten
dürfen. Er strahlt also 24 Stunden am Tag», sagt Mitglied Schoschana Braut. Zum
Schutz der Kinder fordert sie deshalb, dass die Sender nur bei Gebrauch
eingeschaltet werden. Die Interessensgruppe hat dazu eine Petition lanciert,
die am 30. März dem Stadtrat übergeben werden soll.
Elektrosmog an Schulen zu hoch
Sie folgt damit der Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG), das die Langzeitauswirkungen von WLAN als noch «ungenügend erforscht» ansieht. Weshalb ist es in den Zürcher Schulen trotzdem verboten, die Sender bei Nichtgebrauch auszuschalten? Ralph Kreuzer, Sprecher des Schul- und Sportdepartements: «Das hat zwei Gründe. Erstens greifen Geräte bei einer Abschaltung auf das Mobilfunknetz zurück, wodurch die Strahlenbelastung erhöht wird. Zweitens soll verhindert werden, dass Schüler mit den Sendern Unfug treiben.» Nur so könne ein risikoarmer Einsatz von drahtlosen Netzwerken gewährleistet werden.
Sie folgt damit der Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG), das die Langzeitauswirkungen von WLAN als noch «ungenügend erforscht» ansieht. Weshalb ist es in den Zürcher Schulen trotzdem verboten, die Sender bei Nichtgebrauch auszuschalten? Ralph Kreuzer, Sprecher des Schul- und Sportdepartements: «Das hat zwei Gründe. Erstens greifen Geräte bei einer Abschaltung auf das Mobilfunknetz zurück, wodurch die Strahlenbelastung erhöht wird. Zweitens soll verhindert werden, dass Schüler mit den Sendern Unfug treiben.» Nur so könne ein risikoarmer Einsatz von drahtlosen Netzwerken gewährleistet werden.
Strahlungsexperte Josef Peter hält das
für «Humbug». WLAN sei vor allem in alten Bauwerken belastend – aussagend sei
nämlich nicht nur das drahtlose Netzwerk, sondern die Summe des Elektrosmogs:
«WLAN an sich ist kein Problem. Oft sind Gebäude für die heutige
Strahlenbelastung jedoch schlecht geerdet.» Bereits ohne WLAN werde Strahlung,
wie zum Beispiel jene der Beleuchtung, ungenügend abgeleitet. Peter: «An den
meisten Schulen ist das eine absolute Katastrophe.» Komme zum bereits
bestehenden Elektrosmog noch WLAN hinzu, könne das zu Konzentrationsstörungen,
Kopfweh und einem Gefühl des «inneren Brennens» führen.
Politiker nehmen Stellung
Wissenschaftlich ist der direkte Einfluss von WLAN auf den Gesundheitszustand jedoch umstritten. Politiker bringen den Schulen deshalb Verständnis entgegen. So zum Beispiel FDP-Gemeinderat Severin Pflüger, der die Begründung des Schulamts unterstützt. «Kommt hinzu, dass Kinder heutzutage praktisch überall WLAN-Netzwerken ausgesetzt sind, ohne bekannte Folgen», so Pflüger. Gemeinderat und Energieberater Andreas Edelmann (SP) schlägt eine zusätzliche Alternative vor: «Eine Möglichkeit wäre, die Sender nicht direkt im Schulzimmer zu platzieren.»
Wissenschaftlich ist der direkte Einfluss von WLAN auf den Gesundheitszustand jedoch umstritten. Politiker bringen den Schulen deshalb Verständnis entgegen. So zum Beispiel FDP-Gemeinderat Severin Pflüger, der die Begründung des Schulamts unterstützt. «Kommt hinzu, dass Kinder heutzutage praktisch überall WLAN-Netzwerken ausgesetzt sind, ohne bekannte Folgen», so Pflüger. Gemeinderat und Energieberater Andreas Edelmann (SP) schlägt eine zusätzliche Alternative vor: «Eine Möglichkeit wäre, die Sender nicht direkt im Schulzimmer zu platzieren.»
Auf http://wlan-router-tests.de/ habe ich gelesen, dass man keine Angst über die Strahlung haben muss.
AntwortenLöschen