25. September 2016

Frühfranzösisch als ärgerlicher Irrglaube

Im Rahmen eines Programms der Pro Senectute Luzern stand ich in den letzten zwei Schuljahren als Senior im Klassenzimmer und unterrichtete als sprachkundiger Laie vor allem Französisch, zunächst in der sechsten, dann in der fünften Klasse einer jungen Lehrerin. Aufgrund meiner Erfahrungen muss ich sagen: Die Auffassung, dass Frühfranzösisch in der heutzutage dargebotenen Form zu irgendetwas gut sei, ist ein ärgerlicher Irrglaube. Auch die begabteren unter den Kindern haben trotz den bereits absolvierten Schuljahren kaum eine Ahnung von Französisch, geschweige denn erste Kenntnisse. Der passive Wortschatz ist mehr als bescheiden, der aktive tendiert gegen null. Grammatikalisch fehlen selbst einfachste Vorstellungen, und Ausspracheregeln sind unbekannt. Mir ist schon klar, weshalb die Verantwortlichen Studien über konkrete Resultate zuverhindern versuchen. Der Befund wäre vermutlich katastrophal.
Leserbrief NZZaS, 25.9. von Peter Kohler

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